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Das Klima in der Schweiz ist stark von den Alpen geprägt, welche sich quer durch das Land erstrecken und die wichtigste Wetterscheide in Mitteleuropa darstellen. Dank der Alpen finden sich in der Schweiz grosse klimatische Unterschiede auf engstem Raum. Die grössten Gegensätze gibt es zwischen der gemässigten Alpennordseite und der mediterran geprägten Alpensüdseite.
Im Schweizer Mittelland, das sich zwischen Genfersee und Bodensee, sowie zwischen Jura und Voralpen erstreckt, herrschen mit einer mittleren Jahrestemperatur von knapp unter 10°C typisch mitteleuropäische Verhältnisse. Im Januar liegen die Tagesmitteltemperaturen um den Gefrierpunkt, im Juli meist zwischen 16 und 19°C. Der Jahresniederschlag beträgt im Durchschnitt etwas mehr als 1000mm. Im Winter führen sogenannte Inversionslagen über dem Mittelland oft zu grossflächigen und dichten Nebeldecken, welche teilweise über Tage oder sogar Wochen bestehen bleiben können. Oft wird dabei der kalte Nordostwind (die Bise) zwischen Jura und Voralpen „gepresst“ und kann am Westufer des Genfersees auch Sturmstärke erreichen.
Nordwestlich grenzt die Jurakette an das Mittelland. Sie weist mit durchschnittlichen Höhen zwischen 1000 und 1500m etwas feuchteres und kühleres Klima im Vergleich zum Mittelland auf. Im Sommer häufen sich hier die Gewitter. Im Winter bilden sich in manchen abgeschlossenen Hochtälern bei windstillen und wolkenlosen Nächten sogenannte Kaltluftseen, die für besonders tiefe Temperaturen verantwortlich sind. So wurde beispielsweise in La Brévine der Rekord-Tiefstwert von -41.8°C (12. Januar 1987) erreicht.
Die Voralpen als Übergang zwischen Mittelland und Alpenregion gehören zu den wettermässig abwechslungsreichsten Gebieten in der Schweiz. Von Nordeuropa her kommende feuchte Luftmassen stauen sich hier und bringen oft grössere Niederschlagsmengen – deutlich mehr als in den Alpen selber. Auch hier häufen sich im Sommer die Gewitter, nicht selten mit grösserem Hagel. Bei Föhn liegen die Temperaturen wesentlich höher als im Mittelland und dank der trockenen Luft kann man dann oft eine spektakuläre Weitsicht geniessen. Gleichzeitig muss man allerdings auf den starken Südwind aufpassen: Bei einem Föhnsturm sollten Segler z.B. Urnersee, Brienzersee und Walensee meiden!
Die Alpen weisen eine hohe Komplexität von Mikroklimaten auf, die sich oft innert weniger Kilometer je nach Hanglage und Talausrichtung ändern können. Sogenannte inneralpine Trockentäler wie Wallis (Rhônetal) oder Engadin sind topographisch sowohl von Norden als auch von Süden her abgeschirmt. Hier finden wir sowohl am meisten Sonne (Kleines Matterhorn ob Zermatt und Diavolezza im Oberengadin mit 2000 bis 2500 Sonnenstunden pro Jahr), als auch den trockensten Ort der Schweiz (Ackersand im Mattertal mit etwas mehr als 500mm pro Jahr). Ausserdem sind hier schwere Gewitter wesentlich seltener als anderswo in der Schweiz.
Zur mediterran geprägten Alpensüdseite zählen die Simplon-Region, das Tessin und Südbünden. Sie weist höhere Durchschnittstemperaturen (Locarno-Monti mit 11,5°C) und lange Trockenperioden auf, was die Region zu einer beliebten Feriendestination macht. Wenn sich ein Tiefdrucksystem über dem Golf von Genua einnistet, können allerdings innert kürzester Zeit enorme Niederschlagsmengen zustande kommen. Bei Starkregenwarnungen heisst es: Fern halten von Bächen und Flüssen, die plötzlich zu reissenden Fluten werden können! Rekordhalter in Sachen Niederschlagsmenge ist Camedo im Centovalli mit durchschnittlich rund 2400mm pro Jahr.